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Pressemeldung
 

Montag, 13. Oktober 2008 (08:54)


Ausstellung "Andreas Gursky: Werke 1980 - 2008"




Museen Haus Lange / Haus Esters, Krefeld
12. Oktober 2008 – 25. Januar 2009

Andreas Gursky vorzustellen, bedarf es eigentlich nicht vieler Worte. Der 1955 in Leipzig geborene, in Düsseldorf lebende Künstler gehört seit vielen Jahren zu den bedeutendsten Fotokünstlern weltweit, und die jüngsten Ausstellungen in den Jahren 2007/08 haben weiter zum Verständnis seines Werks beigetragen. Nun aber wird zum ersten Mal der Versuch gemacht, das OEuvre des Künstlers in seiner ganzen enzyklopädischen Breite aufzufächern. Gursky wählte mehr als 150 Werke aus seinem Bilderfundus, der zurückreicht bis in seine Studienzeit an der Folkwang Hochschule Essen, gefolgt von der Studienzeit an der Kunstakademie Düsseldorf in der Klasse von Bernd und Hilla Becher. Angefangen bei den frühesten Arbeiten wie den Pförtnerlogen und weiteren unveröffentlichten Fotografien spannt sich ein gewaltiger Bogen bis zu den jüngsten Werken, die eigens im Hinblick auf die Ausstellung in Krefeld konzipiert wurden. In den ersten Jahren erweist sich Andreas Gursky als ein scharfsinniger Beobachter menschlicher Verhaltensformen und Sehnsüchte jenseits von Alltag und Arbeit. Er entwickelt jene bestechende Fähigkeit, diverse Lebenswelten mit inneren Befindlichkeiten aufzuladen, ein Blick, der über das Topografische hinaus auf das Ganze zielt.

Gurskys Fotografien von Großbetrieben und Börsen aus den 1980er-Jahren deuten diesen Horizont schon an und gewinnen dadurch den Stellenwert gesellschaftlicher Paradigmen. Dabei richtet sich sein Augenmerk auf themenübergreifende, morphologische Strukturen. Sein ausgeprägtes Interesse an abstrakten Bildformen bringt gleichzeitig Bilder der Fülle wie der Leere hervor, wobei ihm seit 1992 auch die Möglichkeiten der digitalen Fotografie entgegenkommen. So gelangt er zu komplexen Konstruktionen der Realität, wobei er aber immer auf die Darstellung gesellschaftlicher Wahrheit bedacht ist. Abstraktion und Gegenständlichkeit werden auf einer metaphorischen Ebene zusammengeführt. Verschiedene Zeitpunkte können in einer einzigen Aufnahme kulminieren, wie etwa bei den Bildern der Boxenstopps. Indem der Künstler im Abstand von mehreren Jahren immer wieder Orte und Veranstaltungen aufsucht, die eine besondere zeitgeschichtliche Relevanz haben, werden nicht nur unterschiedliche gesellschaftliche Kontexte beleuchtet, etwa Massenveranstaltungen kapitalistischer und kommunistischer Prägung, sondern auch Strukturwandel beschrieben. Ob er Arbeit oder Freizeit, Massentierhaltung oder Großereignisse, Supermarktprodukte oder Abfallhalden thematisiert: In Gurskys enzyklopädischer Morphologie bildet jede einzelne Fotografie einen notwendigen Mosaikstein, und in der Zeitspanne von nunmehr 28 Jahren ergibt sich daraus eine umfassende Sicht auf die globale Welt im Sinne von verdichteten Zeugnissen der jeweiligen Gegenwart. Das macht ihn als zeitgenössischen Fotokünstler unverwechselbar. Die Ausstellung von nahezu 150 Werken wurde überhaupt nur möglich, weil sich der Künstler entschlossen hat, sein eine substanzielle Auswahl seines OEuvres in kleinen Formaten mit Modellcharakter neu abzuziehen. Gewiss eine radikale Entscheidung, verbindet doch die öffentliche Wahrnehmung Gurskys Fotografien seit vielen Jahren gerade mit großformatigen Bildern. Andererseits erlaubt uns erst diese Methode, sein Jahrzehnte übergreifendes Werk in einer Gesamtschau zu betrachten. Mit seiner Ausstellung in den Museen Haus Lange und Haus Esters, Krefeld, kehrt Gursky auch physisch zu seinen Anfängen zurück; denn hier bestritt er 1989 seine erste Museumsausstellung überhaupt.

Die Ausstellung wandert anschließend zum Moderna Museet, Stockholm und zur Vancouver Art Gallery (Frühjahr 2009).

Zur Ausstellung erscheint ein umfangreicher Katalog in Zusammenarbeit mit dem HatjeCantz Verlag, Ostfildern, 272 S. mit 155 Abb., Text von Martin Hentschel. Preis an der Museumskasse: 30 Euro.

Der Katalog wird zum ersten Mal präsentiert am Sonntag, 9. November, 11:30 Uhr, Museum Haus Lange, in Verbindung mit einem Künstlergespräch.

Weitere Sonderveranstaltungen:

Rudolf Schmitz, Frankfurt am Main
Andreas Gursky und das unwiderstehliche Ornament der Fülle
Museum Haus Lange: 30. Oktober 2008, 20 Uhr

Prof. Dr. Beate Söntgen, Ruhr-Universität Bochum
Maßstab und Modell. Andreas Gurskys Schrumpfende Bilder
Museum Haus Lange: 27. November 2008, 20 Uhr

Ausstellung und Katalog wurden großzügig gefördert vom Land Nordrhein-Westfalen

Querverweise:


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