
Das Museum Kurhaus Kleve ist inmitten einer historischen Parklandschaft gelegen.
Innen- und Außenraum, Kunst und Natur gehen vielfältige Beziehungen ein.
Der älteste Teil der Klever Gärten – bestehend aus einer terrassierten Brunnenanlage
und einem Kanal – wurde in der Mitte des 17. Jahrhunderts vom Statthalter des Hauses
Brandenburg, Johann Moritz von Nassau-Siegen, zusammen mit dem niederländischen
Architekten Jacob van Campen geplant. Der Öffentlichkeit zugänglich, fungierte die
Anlage auch als Freilichtmuseum, in dem antike und zeitgenössische Kunstwerke sowie
Wasserspiele zu bewundern waren. Das einzige heute noch existierende Stück der
originalen Ausstattung ist eine Minerva-Figur von Artus Quellinus d.Ä. (1660)
– ein Sinnbild der mäzenatischen Gesinnung von Johann Moritz und seiner künstlerischen
und wissenschaftlichen Ambitionen. Minerva stand bis zum Ende des 18. Jahrhunderts,
als französische Revolutionstruppen marodierend durch Kleve zogen, der Kriegsgott
Mars gegenüber, montiert aus einer Ritterrüstung und platziert auf einer hohen Säule.
Am 18. Juni 2004 wurde dieser sog. „Eiserne Mann“ anlässlich des 400. Geburtstags
von Johann Moritz von Nassau-Siegen in neuer Form wiederhergestellt – als Skulptur
des international renommierten Künstlers Stephan Balkenhol.
Als 1742 eine Heilquelle an der Flanke des Springenberges eröffnet wurde, strömten
Kurgäste in großer Zahl nach Kleve und belebten den rund ein Jahrhundert zuvor
geschaffenen Garten neu. Für sie wurde Ende des 18. Jahrhunderts ergänzend zum
barocken Park ein zweiter Garten geschaffen, der so genannte „Forstgarten“, der
sich durch eine Vielzahl unterschiedlicher und teils seltener Bäume auszeichnet.
Für einen seiner Teiche realisierte der Klever Künstler Günther Zins die suggestive
Skulptur „Versinkender Würfel“ (1993). Im selben Jahr wurden die von Rose und
Gustav Wörner restaurierten Klever Gärten als Europäisches Gartendenkmal ausgezeichnet.

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