Das im Stil der Gründerzeit erbaute Kaiser Wilhelm Museum mit seinen hohen, Licht durchfluteten Ausstellungsräumen präsentiert seine Sammlung auf 2300 m². Ursprünglich als Kunstgewerbemuseum gegründet, entwickelte es sich seit den 1920er Jahren zu einem Museum für die Kunst des 20. Jahrhunderts. 1955 übergab Ulrich Lange die Villa seines Vaters der Stadt mit der Auflage, dort zeitgenössische Kunst zu präsentieren. Damit stellte er dem Kaiser Wilhelm Museum ein echtes Architekturjuwel an die Seite. Haus Lange und das benachbarte Haus Esters, das 1981 als Ausstellungsort hinzukam, bilden mit ihren Gartenanlagen ein einzigartiges Architekturensemble der Bauhaus-Zeit. Zwischen 1928 und 1930 erbaut, beziehen die Backsteinvillen im Oeuvre Mies van der Rohes eine entscheidende Mittlerstellung zwischen der klassischen und modernistischen Orientierung des Architekten. Sind ihre schlichten, großzügigen Raumordnungen zunächst an den Bedürfnissen des Wohnens orientiert, so zeichnen sie sich durch eine Blick- und Lichtregie aus, die das Durchschreiten der Räume zum ästhetischen Erlebnis werden lässt. Dabei sind alle Maße vom Modul des Backsteins aus berechnet, wodurch ein großer visueller Einklang zwischen den Innen- und Außenansichten der Gebäude entsteht.